Erstes Frauenwandbild
von 1989 (zerstört)
Große Elbstraße 39
 
"Frauen in der Fischindustrie, 1994"
Große Elbstraße 152
 
"Frauen bei der Kaffee-, Tabak- und Bananenernte"
"Wisch und weg - die Putzfrauen"
"Demonstrantinnen"
Große Elbstraße 164
 
"Der Streik der Kaffeeverleserinnen"
"Prostituierte"
Treppe neben Große Elbstraße 164
 
"Mädchen in Sicht - Zukunft im Hafen"
"Sprung ins kalte Wasser"
Große Elbstraße 210-212
 
"Metallarbeiterinnen und Schweißerinnen
im Hafen" - (Bild entwendet)
 
"Frauen in der Hafenlogistik"
Große Elbstraße 276
 
"Frauen zur See - Seefrauen einst und jetzt"
Neumühlen 3
Pumpwerk Nr. 69
 
"Der Elbe und der Arbeit Wellen"
Neumühlen 16-20
(Straßenkehre am Lawaetzhaus)
 
"Für die Frauen vom Dessauer Ufer"
Neumühlen 16-20
Lawaetzhaus
 
"Frauen ans Ruder"
Neumühlen 21
 
"Frauenarbeit im Hafen
von New York und Hamburg
- Ein Brückenschlag"
Große Elbstraße 132
 
Frauen in Fischindustrie
und am Fischmarkt, 2015
Große Elbstraße 268

Metallarbeiterinnen und Schweißerinnen im Hafen, 2000

"Metallarbeiterinnen und Schweißerinnen im Hafen"
Große Elbstraße 264 / 266.
Entwurf und Realisation: Hildegund Schuster.
Sponsoring: R&S Baugesellschaft - Foto: Hildegund Schuster©

Im September 2000 mussten die Bildtafeln abmontiert werden,
das Gebäude wurde abgerissen.2002 wurde das Bild entwendet.

Eine nur kurze Verweildauer war unserem neunten Wandbild auf dem ehemaligen Lockschuppen der Hafenbahn vergönnt. Monatelange Verhandlungen mit der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH hatten zur Folge, dass wir im Herbst 1998 endlich einen aufwändigen Vertrag unterschreiben konnten, durch den wir die Nutzungsrechte auf einer genau festgelegten Fläche dieses Gebäudes erhielten. Auch sollten Platten als Malgrund verwendet werden, um das Gebäude selbst zu schonen, für uns ein zusätzlicher Kostenaufwand.

Mit dem Malen konnte jedoch nicht wie geplant im Frühjahr 1999 begonnen werden, da ein
brückenartiges Fremdgerüst, das Elektrokabel zur Versorgung der gegenüberliegenden Baustelle über die Straße leitete, genau unsere vereinbarte Fläche blockierte und so die Aufstellung unsers Gerüstes verhinderte.

Der Lockschuppen der ehemaligen Hafenbahn im Jahr 1999
Große Elbstraße 266 - Foto: Hildegund Schuster ©

Im Mai 2000 ging es dann endlich los, zuerst wurden Aluminiumplatten zugesägt, dann montiert und anschließend bemalt. Eine unregelmäßige Form, die dynamisch in alle Richtungen strebt dominiert dieses Bild, das collagemäßig unterschiedliche Figuren in einem farbreduziert Stil, ähnlich Comiczeichnungen, zeigt.

Während des Malens kam von der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH der mündliche Hinweis, dass es nun die Abrissgenehmigung für dieses Gebäude gäbe und das Bild bis Ende September auf eigene Kosten zu entfernen sei. Gemeinsam mit vielen Frauen haben wir alle Platten wieder abmontiert, von hinten nummeriert und einen Ort für ein Zwischenlager gesucht. Bei Schaumstoff Lübcke auf dem Hof konnten die Platten ungestört stehen, waren jedoch plötzlich nach ca. zwei Jahren verschwunden. Ein gestohlenes Wandbild.

Den Schweißerinnen, Dreherinnen und Maschinenschlosserinnen, die in den typischen Männerberufen Fuß gefasst haben, ist dieses Wandbild gewidmet.

Anknüpfend an das große Wandbild von 1989, wollten wir vor allem die große Schweißerin noch einmal abbilden, die als weit über die Elbe zu sehende vielen Passanten noch in guter Erinnerung ist.

Nachkriegsbedingt herrschte im Hafen Not am Mann, also wurden in den 50er Jahren, als wieder Schiffe gebaut werden durften, bei Blohm und Voss Frauen gesucht und ihnen auf den Werften in einigen Wochen das Schweißen beigebracht.

Im Akkord, zum Teil in Frauenkolonnen, wurden Schiffssegmente geschweißt, auch liegend in schwierigen Positionen, bei Kälte, Lärm und Schmutz, jedoch bekamen die Frauen trotz gleicher Leistung nicht das gleiche Geld wie ihre männlichen Kollegen.

Einige Frauen blieben viele Jahre bei dieser Arbeit und sie waren stolz auf ihre Leistungen, wenn sie "ihre" Schiffe beim Stapellauf sahen.

Auch die Dreherin bei Blohm & Voss hat ihren Beruf gefunden, verarbeitet verschiedenen Werkstücke zu Kolben, Wellen, Gewinden etc.

Als einzige Werft bildete Pohl & Jozwiak Frauen zur Maschinenschlosserinnen aus, bis sie Ende der 80er in Konkurs ging. Die Frauen dort engagierten sich in der Jugendvertretung und im Betriebsrat.

© Hildegund Schuster, 2021

 

FrauenFreiluftGalerie Schweißerin, Wandbild 1989

Die Schweißerin aus den 50er Jahren
Ausschnitt aus dem alten Wandbild von 1989
Foto: Hildegund Schuster ©

FrauenFreiluftGalerie Metallarbeiterinnen, Wandbild 1989

Schweißerinnen und Dreherin
Ausschnitt aus dem alten Wandbild von 1989
Foto: Hildegund Schuster ©